Zeitwende. Ein Nährboden für Angst.

Es ist eine Zeitwende angebrochen, wo Altes nicht mehr so funktioniert wie vorher. Dinge, Lebensabschnitte und Situationen ändern sich. Von heute auf morgen ist das Leben nicht mehr so, wie wir es gewohnt sind. Erst die Pandemie und dann der Ukraine-Russlandkonflikt. Vielleicht ist auch eine Person aus deinem Umfeld unerwartet gestorben. Einfach so. Wer hatte es absehen können? Hättest du vor drei Jahren nicht solch eine Stimme ausgelacht, die nur ansatzweise Quarantäne, Hamsterkäufe und Soziale Distanz, wo Oma den Enkel nicht mehr besuchen darf, in Betracht gezogen? Wie schnell kann sich dein Alltag ändern. Einfach über Nacht ist das Leben nicht mehr so, wie es mal war.

Gerade wir Deutschen (mich eingeschlossen) tun uns schwer mit Veränderung und damit, dass Dinge einfach nicht mehr so laufen, wie wir es gewohnt sind. Alte Wege zu verlassen und neue, unsichere Wege zu begehen ist herausfordern und bringen uns aus der Komfortzone.

Vor einigen Jahren habe ich mich im Zuge meiner Studien-Abschlussarbeit über die Blockaden in der Entwicklung von Unternehmen und deren Mitarbeitern beschäftigt. Ich habe mir die Frage gestellt, warum manche wachsen möchten und manche sich regelrecht dagegen wehren. Dabei ist der wesentliche Kern und Ursprung alles Blockierens, Rebellion und Ablehnung auf eine Sache zurückzuführen: ANGST.

Angst vor Veränderung. Angst vor Ablehnung. Angst vor Versagen. Angst um den Arbeitsplatz. Angst vor Kontrollverlust. Angst um die Entwicklung der Kinder. Angst eine Beziehung zu verlieren… Die Liste ließe sich unendlich weiter fortsetzen.

Natürlich gibt auch eine gesunde Angst. Eine Angst nicht einfach den Berg herunter zu stürzen – zum Selbstschutz. Von dieser Angst rede ich aber nicht.

Scheinbar ist es „normal“ Angst zu haben. Die Werbepsychologie arbeitet schlicht weg mit der Angst, um Dinge zu verkaufen, weil sie wissen, dass der Mensch so tickt.  Beispielsweise die Versicherungsbranche arbeitet damit sehr gerne. Du musst dich absichern, sonst droht dir finanzieller Ruin, oder bist benachteiligt. Oder auch die Gesundheitsbranche. Wenn du dies oder das nimmst, wirst du länger leben. Es ist gar nicht so leicht die Wahrheit hinter allem zu entdecken.

Es gibt in der Bibel einen Vers in Johannes 16,33 der da heißt: „In der Welt habt ihr Angst. Aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden“. Jesus stellt gar nicht die Frage, ob du Angst hat oder nicht. Er setzt es einfach voraus, weil er weiß, dass wir in der Welt voller Angst sind. Er nimmt dich an die Hand. Nimmt dich in deinen Ängsten an und nimmt dich wahr. Aber er bleibt hier nicht stehen und streichelt deine Sorgen voller Mitleid. Nein. Er will dir die Augen öffnen, dass es hier einen Weg aus den Ängsten gibt, den er schon vorausgegangen ist.  Er sagt: „sei getröstet“. Sei es. Zweifle daran nicht. Denn er hat den Weg zu einem Angst- und Sorgenfreien Leben schon bereitet. Durch sein Kreuz alles schon besiegt. Die Angst ist besiegt. Für dich. Die Frage ist nur, ob du es auch annehmen möchtest.

Denn wenn die Angst kommt, will sie dir weiß machen, dass du mit ihr Leben musst. Das du ein hoffnungsloses Opfer bist. Aber ich habe oft den Satz aus dem Englischen im Kopf: Fear is a Liar – die Angst ist ein Lügner.

Wir kennen den Ursprung aller Lüge. Der Feind Gottes. Der, der dich klein und gefangen halten möchte. Im Grunde hat er Angst, dass du eines Tages die Wahrheit erkennst. Nämlich, dass er den Kampf schon vor 2000 Jahren am Kreuz von Jesus verloren hat. Die Frage ist nur, wem du deinen Glauben schenkst. Der Angst, oder dem der dich befreit hat.

Wenn du merkst, dass du gerade mit Ängsten kämpfst und nicht weißt, wie du damit umgehen sollst, dann möchte ich dir hier ein paar Punkte aufzeigen, die dir helfen können, der Angst ins Gesicht zu sehen und dich nicht vor ihr zu verstecken. Denn du bist mit Jesus dazu berufen, ein Überwinder zu sein. Die Angst zu überwinden und nicht in ihr festzustecken.

  1. Nimm deine Ängste wahr und be- und erkenne sie.
    Nenne sie beim Namen: Ich habe Angst vor…

  2. Komme im Gebet zu Jesus und erzähle ihm davon.
    Folgendes Gebet kann dir dabei helfen:

„Jesus, es tut mir Leid, dass ich immer und jederzeit mit Ängsten und Sorgen kooperiert habe und im Namen Jesus erkläre ich, dass jede Übereinstimmung mit dem Geist der Angst jetzt gehen muss. Sie muss gehen aus meinem Körper, aus meinem Geist und meiner Seele. Ich möchte dir vertrauen und glauben, dass du ein Leben in Fülle und ein Leben voller Zuversicht und Hoffung gibst. Amen“

3. Schreibe dir Wahrheiten aus der Bibel heraus und lege sie dir sichtbar an Orte, klebe sie dir an den Badspiegel, lege dir eine Erinnerung in deinen Geldbeutel. Setze in die Bibelverse deinen Namen ein. Beispielsweise: „Der Herr ist mein Hirte, mir (Name) mangelt es an nichts.“ Oder: „Denn ich (Name) habe nicht einen Geist der Furcht, sondern einen Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit“ (2.Tim. 1,7)

4. Suche dir jemand, der dich begleitet und dir dabei hilft, Lügen in deinem Leben zu entlarven, die du glaubst. Oft sind das Dinge in deinem Leben,  die für dich so normal sind, dass sie für dich gar nicht ersichtlich sind. Dazu benötigt es den Blick von außen. Lass dir die Wahrheit zusprechen.

Jesus sagt in seinem Wort: „Wenn euch also der Sohn (Jesus) befreit, dann seid ihr wirklich frei“. Er ist der Einzige, der euch von euren Ängsten komplett befreien kann.

Die Kraft des Wartens – Eine Zeit der Zubereitung für etwas Größeres.

Kennst du auch diese unglaubliche Spannung zwischen etwas Versprochenem oder einem bevorstehendem Ereignis und es ist aber noch nicht eingetroffen? Beispielsweise deinbevorstehnder Urlaub, deine Hochzeit oder bis das Baby endlich da ist. Ich glaube wir alle kennen gewisse Zeiten des Wartens. Diese Ungeduld, bis es doch endlich soweit ist. Ich gehöre zu diesen Sorten Menschen. Ich möchte diese Wartenszeit gerne in Verbindung mit deiner und meiner Berufung in Verbindung bringen. Berufung bedeutet für mich einem Ruf zu folgen. Der Ruf, der von dem ausgeht, der mich gemacht hat. Gott.

David aus der Bibel wurde schon als junger Hirte zum König gesalbt. Seine Berufung zu herrschen und regieren stand schon fest, obwohl er noch im Zustand und in der Ausübung als Hirte war. Aber genau dort war seine Zeit der Vorbereitung. Dort wurde sein Charakter gebildet. Er lernte mit Angst vor Angriffen auf seine Herde umzugehen. Lernte im Stillen und Verborgenen auf Gott zu hören und ihm zu vertrauen. Ich kann mir vorstellen, dass es als Hirte zu jener Zeit ohne jegliche Medien, ziemlich ruhig um ihn war und er in dieser Einsamkeit einen verstärkten Fokus auf Gott haben konnte. Ich stelle mir die Frage, ob er wohl hin und wieder an der Salbung und Berufung als König gezweifelt hat. Weil es eben noch nicht Existent war? Und es auch lange keine großen Aussichten gab, in die Position als ein Regierender zu kommen. Diese Spannung zwischen dem Vertrauen auf die Verheißung und dem momentanen Ist-Zustand, der alles andere danach aussieht, nennt man Glauben.

„Was ist nun also der Glaube? Er ist das Vertrauen darauf, dass das, was wir hoffen, sich erfüllen wird, und die Überzeugung, dass das, was man nicht sieht, existiert.“ (Hebräer 11,1)

Wow. Wie sehr ist doch David ein Glaubensvorbild. Selbst als er die Chance hatte die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, indem er den aktuellen König hätte töten können, tat er es nicht. Er vertraute auch hier Gottes Timing. Er ließ seinen Gott machen und beschleunigte den Berufungsprozess nicht.

Berufung bedeutet für mich nicht, dass ich die EINE Berufung finden muss. Und wenn ich sie nicht gefunden habe – Pech für mich. Nein ich glaube, dass alles dazugehört. Das Wachsen, sich bewähren, Glaubensschritte im Kleinen gehen, sich immer wieder verändern… Alles geschieht aus einem Ziel. Gott nahe zu sein. IHN zu suchen. Aus der Beziehung heraus entsteht dann etwas Gewaltiges: ER RUFT. Er gibt dir ein klares Ziel vor Augen.

Und wenn er ruft und dir auch schon klar sagt, was er mit dir vorhat, kann das manchmal noch nicht für heute sein, sondern für einen anderen Tag. Aber du darfst gewiss sein, dass es kommt.

Die individuelle Berufung, die über jedem Menschen steht ist nicht immer dein aktueller Beruf. Aber auch das können eventuell erste Schritte in deine Berufung hinein sein. Deine Berufung die Gott über deinem Leben hat, fällt nicht einfach von dir ab. Jeden Tag liegt es in deiner Hand, Gottes Absicht über deinem Leben zu ergreifen, daran zu glauben und dich dort hinein zu bewegen. Denn die Berufung ist eine Einladung Gottes. Ein Werkzeug in seiner Hand zu sein, damit sein Reich mit dir gebaut wird. 

Bis ein spezielles Werkzeug hergestellt wird, wird es bearbeitet. Der Werkzeugmacher hat schon zu Beginn ein Plan mit dem Eisen und dem Holz. Doch es Bedarf einer Zubereitungszeit. 

Nachdem das Werkzeug fertig ist, liegt es jetzt aber am Werkzeug sich in den Händen des Schöpfers fallen zu lassen und sich ganz dem Willen des Schöpfers hinzugeben und dich für ein größeres Werk gebrauchen zu lassen. 

Drei Prozesse sind also wichtig:

1. Frage deinen Schöpfer nach seinen Plänen mit dir – investiere in diese Beziehung. Er will dein Ja dazu.

2. Die Zubereitungszeit als wichtiger Teil der Berufung zu sehen. (noch nicht sichtbar) 

3. Und die Wirkungszeit. Sich fallen zu lassen.