Da draußen tobt ein Sturm. Es ist wild und die Sicht ist nicht klar. Wenn du vor die Türe willst, musst du dich gut einpacken und sicher gehen, dass du dich irgendwo festhalten kannst, damit du nicht einfach weggeweht wirst. Aber ob die Kraft ausreicht, dich daran festzuhalten ist ungewiss. Und wieder packt dich eine Panik, weil du feststellst, dass gerade NICHTS sicher ist.
Diese Zeit wünscht sich niemand. Aber sie ist da. Für jeden. Die Pandemie 2020, die bis heute anhält.
Es herrschen Meinungen vor, so viele wie es Menschen gibt. Wem soll man glauben? Die Unsicherheit ist so groß. Verständlich irgendwie. Deshalb versucht man sich irgendwie eine Meinung zu bilden und über die Zeit verfestigt sich meine Einstellung. Mit Gleichgesinnten fühlt man sich auch gleich im richtigen Boot und ist froh, damit nicht alleine zu sein. Und im selben Atemzug kommt eine Abneigung und Ablehnung denen gegenüber, die nicht im gleichen Boot sitzen. Ja sie werden sogar zur Zielscheibe der eigenen Wut und Verzweiflung, weil sie nicht die gleiche Einstellung teilen. Vorher waren wir noch Freunde, aber jetzt ist alles anders. Man hat Angst. Angst um die Gesundheit. Angst vor dem Tod.
Zu welchem Zeitpunkt ist es gekippt? Dieser Sturm ist ein Kampf um dein Herz. Es geht schon lange nicht mehr darum wer Recht hat und wer nicht. Der Kampf um die Wahrheit ist nur das Sprungbrett in den Kampf um dein Herz. So landen wir ganz unbemerkt in einer Gefühlswelt aus Wut, Verzweiflung, Angst, Bitterkeit, Ablehnung, Verständnislosigkeit, Aggression usw. Wann ist es gekippt? Und wenn wir dann in dem Kampf der Herzensebene angelangt sind, dann sind wir genau da wo Spaltung, Trennung und Isolation beginnt und der Feind uns haben möchte. Das möchte ich nicht zulassen.
Genau da heißt es in der Bibel: „und dann werden viele Anstoß nehmen, einander verraten und einander hassen. (…) und weil die Gesetzeslosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe in vielen erkalten“ (Matthäus 24, 10-12)
Das Herz liegt in deiner Verantwortung. Du allein hast Verantwortung und Autorität darüber, wie dein Herz aufgestellt ist. Ob es bereit ist zu lieben, den anderen anzunehmen, auch wenn er oder sie nicht deine Meinung teilt und die Welt mit völlig anderen Augen sieht. Mit welchen Wahrheiten fütterst du dein Herz? Was lässt du an dich heran? Was schaust du dir an? Was vielleicht auch nicht? Führen die Stimmen, denen du zuhörst eher noch weiter in in die negativen Gefühle hinein, oder führen sie dich in die Weite und in die Freiheit? So oder so. Du entscheidest.
Aus der Psychologie weiß man, dass wenn man über drei Monate regelmäßig Dasselbe hört, dann wird es auch im Herzen zur Wahrheit und man fängt an so zu denken und es zu glauben. Deshalb möchte ich dich heute ermutigen, dir Bewusst zu machen, wem du Gehör schenkst und wie du dein Herz kultivieren möchtest. Denn du bist der Hüter deines Herzens. Lasst uns lieben, einander annehmen und den anderen Höher achten als uns selbst. Deinem Gegenüber zuhören, ausreden lassen und aushalten. Lasst uns gemeinsam die Bitterkeit und das Verurteilen ablegen und uns auf das schauen, was uns vereint. Es ist nicht ein Gefühl, sondern eine Entscheidung. Tag für Tag.
„Mehr als alles andere hüte dein Herz, den von ihm geht das Leben aus“ Sprüche 4,23